Pressemitteilung: 12.412-003/21
Wien, 2021-01-08 –
Im Oktober 2020 lag der Wert der Importe
von Waren laut Statistik Austria bei 13,48 Mrd. Euro, das entspricht einer
Abnahme von 6,0% gegenüber Oktober 2019. Gleichzeitig verringerten sich
die Exporte von Gütern um 10,7% auf
13,16 Mrd. Euro. Die Handelsbilanz wies ein Passivum in Höhe von 0,32 Mrd. Euro
auf. Arbeitstägig bereinigt stagnierten die Importe bei +0,2% und die
Exporte gingen um 4,4% zurück.
"Im Oktober musste die österreichische
Exportwirtschaft mit -10,7% im Vergleich zum Vorjahresmonat abermals
einen deutlichen Rückgang verbuchen. Zuvor hatte es im September eine
leichte Entspannung mit einem Exportzuwachs von +0,2% gegeben. Den bislang
kräftigsten Exporteinbruch im Pandemiejahr 2020 gab es im Mai mit -25,4%.
Auch in der Pandemie bleibt die Europäische Union wichtigster Handelspartner
Österreichs: Gut zwei Drittel des Außenhandels finden innerhalb des
Binnenmarktes statt", so Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias
Thomas.
Die für den österreichischen Außenhandel bedeutendste
Produktgruppe, Maschinen und Fahrzeuge, verzeichnete verglichen mit
Oktober 2019 die größten absoluten Rückgänge in beiden Verkehrsrichtungen
(Einfuhren -8,4% auf 4,83 Mrd. Euro, Ausfuhren -10,5% auf 5,38 Mrd. Euro).
Die Importe von Brennstoffen/Energien gingen um rund ein Drittel zurück
(-31,3% auf 0,71 Mrd. Euro) und zeigten die zweithöchste absolute Abnahme.
Die Exporte von chemischen Erzeugnissen (-21,4%), bearbeiteten Waren
(-10,8%) und sonstigen Fertigwaren (-7,1%) sanken ebenfalls. In den meisten
Produktgruppen gab es im Oktober 2020 Rückgänge in beiden Verkehrsrichtungen.
Aus den Mitgliedstaaten der
Europäischen Union importierte Österreich im Oktober 2020 Waren
im Wert von 9,18 Mrd. Euro, Waren im Wert von 8,85 Mrd. Euro wurden in diese
Länder exportiert. Gegenüber Oktober 2019 gingen die Intra-EU-Importe
um 6,6% und die Intra-EU-Exporte um 7,8% zurück. Dies führte zu einer
negativen Handelsbilanz mit den Mitgliedstaaten der Europäischen Union
in Höhe von 0,33 Mrd. Euro. Die Importe aus Drittstaaten
beliefen sich im Oktober 2020 auf 4,30 Mrd. Euro und verringerten sich
gegenüber dem Vorjahresmonat um 4,7%; die Extra-EU-Exporte sanken um
16,2% auf 4,31 Mrd. Euro. Das daraus resultierende Aktivum der Handelsbilanz
mit Drittstaaten lag bei 0,01 Mrd. Euro (siehe Tabelle 1).
Jänner bis Oktober 2020: weiterhin deutliche
Rückgänge bei Einfuhren (-10,5%) und Ausfuhren (-9,2%)
Der Gesamtwert der Einfuhren von Waren lag im Zeitraum Jänner
bis Oktober 2020 laut vorläufiger Ergebnisse von Statistik Austria
nominell bei 119,29 Mrd. Euro, die Ausfuhren von Waren beliefen sich auf
117,77 Mrd. Euro. Die Rückgänge in den von coronabedingten Einschränkungen
besonders geprägten Monaten März (Einfuhr: -7,8%, Ausfuhr: -4,3%), April
(Einfuhr: -26,0%, Ausfuhr: -23,7%) und Mai (Einfuhr: -24,6%, Ausfuhr: -25,4%)
trugen maßgeblich zur negativen Entwicklung des bisherigen Berichtsjahres
bei. Im Zeitraum März bis Mai 2020 gingen die Einfuhren (-19,4%) und
die Ausfuhren (-17,7%) wesentlich stärker zurück als in der Gesamtperiode
Jänner bis Oktober 2020, wo die Importe um 10,5% bzw. die Exporte um
9,2% sanken. Eine allgemeine Abflachung der Exporte sowie der Importe
wurde bereits im Jänner bzw. Februar 2020 vor dem ersten Corona-Lockdown
in Österreich ab Mitte März 2020 verzeichnet. Das Defizit der Handelsbilanz
zeigte einen Wert von 1,52 Mrd. Euro, nach 3,66 Mrd. Euro in der Vorjahresperiode.
In beiden Verkehrsrichtungen wurden die größten
absoluten Rückgänge erneut mit Österreichs bedeutendstem Handelspartner
Deutschland verzeichnet (Importe -10,3% auf 41,78 Mrd. Euro, Exporte: -6,0%
auf 35,85 Mrd. Euro). Importseitig rückläufig waren vor allem auch der
Warenverkehr mit den Vereinigten Staaten (-31,5%), Italien (-13,1%), der
Tschechischen Republik (-12,7%) und dem Vereinigten Königreich (-27,7%).
Die höchsten absoluten Abnahmen zeigten exportseitig Deutschland, gefolgt
von den Vereinigten Staaten (-11,6%), Italien (-11,6%), Ungarn (-13,4%)
und dem Vereinigten Königreich (-14,6%). Zuwächse verzeichneten im Gegensatz
dazu die Importe aus der Schweiz (+29,7% bzw. +1,51 Mrd. Euro) und China
(+1,3% bzw. +0,11 Mrd. Euro) sowie die Exporte nach Polen (+3,5% bzw.
+0,15 Mrd. Euro) und in die Schweiz (+2,4% bzw. +0,15 Mrd. Euro).
Aus den Mitgliedstaaten der
Europäischen Union importierte Österreich im Berichtszeitraum
Waren im Wert von 81,37 Mrd. Euro (-10,5%). Der Wert der in diese Länder
exportierten Waren verzeichnete mit -8,1% ebenfalls einen Rückgang gegenüber
der Vorjahresperiode und betrug 79,81 Mrd. Euro. Das Handelsbilanzdefizit
mit der Europäischen Union belief sich auf 1,55 Mrd. Euro, nach 4,03 Mrd.
Euro im Zeitraum Jänner bis Oktober 2019. Der Außenhandel mit Drittstaaten
zeigte im Vergleich zur Vorjahresperiode eine Abnahme sowohl bei den
Importen (-10,6% auf 37,92 Mrd. Euro) als auch bei den Exporten (-11,3%
auf 37,95 Mrd. Euro). Daraus ergab sich ein Handelsbilanzaktivum mit Drittstaaten
von 0,03 Mrd. Euro (siehe Tabelle 2).
Detaillierte Ergebnisse bzw. weitere Informationen
finden Sie auf unserer Webseite.
Außenhandelsdaten 2019 in visualisierter Form zeigen der ITGS-Atlas,
die interaktiven Treemaps zu Einfuhr
und Ausfuhr sowie
ein Balkendiagramm.
Informationen
zur Methodik, Definitionen: Das vorliegende Ergebnis der Außenhandelsstatistik
(ITGS: International Trade in Goods Statistics) enthält Daten der mit
der Zollanmeldung verbundenen Statistik des Warenverkehrs mit Drittstaaten
(EXTRASTAT) und der Primärstatistik der Warenverkehre mit den EU-Mitgliedstaaten
(INTRASTAT) sowie Zuschätzungen zu den erhobenen INTRASTAT-Daten, die
den Antwortausfall der Erhebung sowie schwellenbedingt nicht erhobene
Werte abdecken. Die Außenhandelsstatistik berücksichtigt in der Regel
den physischen Warenverkehr, bei dem die österreichische Grenze überschritten
wird. Aufgrund des Brexits wird das Vereinigte Königreich ab dem Berichtsjahr 2020
auch in der Publikation der Außenhandelsstatistik nicht mehr als EU-Mitgliedstaat
geführt.
Jahr | Import | Export | Handelsbilanz2) | Zu- (+) bzw.
Abnahme (-) gegenüber Vorjahr | Anteil |
---|
Import | Export | Import | Export |
---|
in
1.000 Euro | in
Prozent |
---|
|
---|
20201) | 13.479.964 | 13.159.260 | -320.703 | -6,0 (0,2)3) | -10,7
(-4,4)3) | 100 | 100 |
---|
2019 | 14.341.716 | 14.740.809 | 399.093 | | | 100 | 100 |
---|
|
---|
20201) | 9.183.095 | 8.848.144 | -334.951 | -6,6 (-1,3)3) | -7,8 (-0,1)3) | 68,1 | 67,2 |
---|
2019 | 9.832.735 | 9.596.695 | -236.040 | | | 68,6 | 65,1 |
---|
|
---|
20201) | 4.296.869 | 4.311.116 | 14.247 | -4,7 (3,4)3) | -16,2
(-12,3)3) | 31,9 | 32,8 |
---|
2019 | 4.508.982 | 5.144.114 | 635.132 | | | 31,4 | 34,9 |
---|
|
Jahr | Import | Export | Handelsbilanz2) | Zu- (+) bzw.
Abnahme (-) gegenüber Vorjahr | Anteil |
---|
Import | Export | Import | Export |
---|
in
1.000 Euro | in
Prozent |
---|
|
---|
20201) | 119.286.120 | 117.765.040 | -1.521.080 | -10,5
(-10,3)3) | -9,2 (-9,0)3) | 100 | 100 |
---|
2019 | 133.310.224 | 129.649.043 | -3.661.181 | | | 100 | 100 |
---|
|
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20201) | 81.367.543 | 79.814.518 | -1.553.025 | -10,5
(-10,3)3) | -8,1 (-7,9)3) | 68,2 | 67,8 |
---|
2019 | 90.882.475 | 86.848.511 | -4.033.964 | | | 68,2 | 67,0 |
---|
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20201) | 37.918.577 | 37.950.522 | 31.945 | -10,6
(-10,4)3) | -11,3
(-11,3)3) | 31,8 | 32,2 |
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2019 | 42.427.749 | 42.800.532 | 372.783 | | | 31,8 | 33,0 |
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Letzte Änderung am 08.01.2021