Pressemitteilung: 12.366-206/20
Wien, 2020-11-09 –
Im August 2020 lag der Wert der Importe
von Waren laut Statistik Austria bei 10,83 Mrd. Euro, das entspricht einer
Abnahme von 5,6% gegenüber August 2019. Gleichzeitig verringerten sich
die Exporte von Gütern um 7,2% auf
10,16 Mrd. Euro; insbesondere in die Schweiz, Deutschland und die Vereinigten
Staaten. Die Handelsbilanz wies ein Passivum in Höhe von 0,67 Mrd. Euro
auf. Arbeitstägig bereinigt sanken die Importe um 5,4% und die Exporte
um 6,7%. Eine allgemeine Abflachung der Exporte sowie der Importe wurde
bereits im Jänner bzw. Februar 2020 vor dem Corona-Shutdown in Österreich
ab Mitte März 2020 verzeichnet.
"Die kräftigsten Corona-Rückgänge hat die
österreichische Exportwirtschaft zwar vorerst hinter sich, allerdings
zeigen sich weiterhin deutliche Abnahmen. Im August 2020 fiel das Minus
bei den Exporten mit -7,2% im Vergleich zum Vorjahresmonat höher aus
als im Juli mit -5,9% oder im Juni mit -4,8%. Im Vergleich dazu waren
die Exporte in den Corona-Monaten April mit -23,7% und Mai mit -25,4%
regelrecht eingebrochen", sagt Statistik-Austria-Generaldirektor
Tobias Thomas.
Maschinen und Fahrzeuge, die für den österreichischen
Außenhandel bedeutendste Produktgruppe, verzeichnete verglichen mit
August 2019 Rückgänge in beiden Verkehrsrichtungen (Einfuhren -7,4%
auf 3,53 Mrd. Euro, Ausfuhren -4,6% auf 3,76 Mrd. Euro). Die Importe von
Brennstoffen/Energien zeigten die größte absolute Abnahme, sie gingen
um 36,0% auf 0,64 Mrd. Euro zurück. Die Exporte von chemischen Erzeugnissen
(-19,1%) sowie von bearbeiteten Waren (-10,2%) reduzierten sich ebenfalls.
Die Exporte der sonstigen Fertigwaren stabilisierten sich als einzige
unter den großen Warengruppen auf dem Vorjahresniveau. Der Exportrückgang
war mit -0,1% marginal.
Aus den Mitgliedstaaten der
Europäischen Union importierte Österreich im August 2020 Waren
im Wert von 7,31 Mrd. Euro, und Waren im Wert von 6,87 Mrd. Euro wurden
in diese Länder exportiert. Gegenüber August 2019 gingen sowohl die
Intra-EU-Importe (-6,5%) als auch die Intra-EU-Exporte zurück (-4,4%).
Dies führte zu einer negativen Handelsbilanz mit den Mitgliedstaaten
der Europäischen Union in Höhe von 0,43 Mrd. Euro. Die Importe aus Drittstaaten
beliefen sich im August 2020 auf 3,52 Mrd. Euro und verringerten sich gegenüber
dem Vorjahresmonat um 3,9%; die Extra-EU-Exporte sanken um 12,5% auf
3,29 Mrd. Euro. Das daraus resultierende Passivum der Handelsbilanz mit
Drittstaaten lag bei 0,23 Mrd. Euro (siehe Tabelle 1).
Jänner bis August 2020: weiterhin deutliche
Rückgänge bei Einfuhren (-12,2%) und Ausfuhren (-10,2%)
Der Gesamtwert der Einfuhren von Waren lag im Zeitraum Jänner
bis August 2020 laut vorläufiger Ergebnisse von Statistik Austria
nominell bei 92,98 Mrd. Euro, die Ausfuhren von Waren beliefen sich auf
91,65 Mrd. Euro. Die Rückgänge in den Monaten März (Einfuhr: -8,0%,
Ausfuhr: -4,3%), April (Einfuhr: -26,0%, Ausfuhr: -23,7%) und Mai (Einfuhr:
-24,7%, Ausfuhr: -25,4%), die in besonderem Maße von coronabedingten
Einschränkungen geprägt waren, trugen maßgeblich zur negativen Entwicklung
des bisherigen Berichtsjahres bei. Im Zeitraum März bis Mai 2020 gingen
die Einfuhren (-19,5%) und die Ausfuhren (-17,7%) wesentlich stärker
zurück als in der Gesamtperiode Jänner bis August 2020, wo die Importe
um 12,2% bzw. die Exporte um 10,2% sanken. Das Defizit der Handelsbilanz
zeigte einen Wert von 1,34 Mrd. Euro, nach 3,86 Mrd. Euro in der Vorjahresperiode.
In beiden Verkehrsrichtungen wurden die größten
absoluten Rückgänge mit Österreichs bedeutendstem Handelspartner
Deutschland verzeichnet (Importe -11,9% auf 32,54 Mrd. Euro, Exporte: -7,5%
auf 27,92 Mrd. Euro). Importseitig rückläufig waren vor allem der Warenverkehr
mit den Vereinigten Staaten (-34,3%), Italien (-14,5%), dem Vereinigten Königreich
(-31,8%), der Tschechischen Republik (-13,2%) sowie Ungarn (-16,3%). Die
höchsten absoluten Abnahmen zeigten exportseitig Deutschland, gefolgt
von den Vereinigten Staaten (-14,1%), Italien (-13,2%), dem Vereinigten Königreich
(-18,4%) und Ungarn (-14,3%). Zuwächse verzeichneten im Gegensatz dazu
die Importe aus der Schweiz (+31,4% bzw. 1,21 Mrd. Euro) und China (+2,2%
bzw. 0,14 Mrd. Euro) sowie auch die Exporte nach Polen (+3,0% bzw. 0,10 Mrd. Euro)
und in die Schweiz (+1,3% bzw. 0,64 Mrd. Euro).
Aus den Mitgliedstaaten der
Europäischen Union importierte Österreich im Berichtszeitraum
Waren im Wert von 63,29 Mrd. Euro (-12,2%). Der Wert der in diese Länder
exportierten Waren verzeichnete mit -9,4% ebenfalls einen Rückgang gegenüber
der Vorjahresperiode und betrug 62,09 Mrd. Euro. Das Handelsbilanzdefizit
mit der Europäischen Union belief sich auf 1,20 Mrd. Euro, nach 3,56 Mrd.
Euro im Zeitraum Jänner bis August 2019. Der Außenhandel mit Drittstaaten
zeigte im Vergleich zur Vorjahresperiode eine Abnahme sowohl bei den
Importen (-12,2% auf 29,69 Mrd. Euro) als auch bei den Exporten (-11,8%
auf 29,55 Mrd. Euro). Daraus ergab sich ein Handelsbilanzpassivum mit
Drittstaaten von 0,14 Mrd. Euro (siehe Tabelle 2).
Detaillierte Ergebnisse bzw. weitere Informationen
finden Sie auf unserer Webseite.
Außenhandelsdaten 2019 in visualisierter Form zeigen der ITGS-Atlas,
die interaktiven Treemaps zu Einfuhr
und Ausfuhr sowie
ein Balkendiagramm.
Informationen
zur Methodik, Definitionen: Das vorliegende Ergebnis der Außenhandelsstatistik
(ITGS: International Trade in Goods Statistics) enthält Daten der mit
der Zollanmeldung verbundenen Statistik des Warenverkehrs mit Drittstaaten
(EXTRASTAT) und der Primärstatistik der Warenverkehre mit den EU-Mitgliedstaaten
(INTRASTAT) sowie Zuschätzungen zu den erhobenen INTRASTAT-Daten, die
den Antwortausfall der Erhebung sowie schwellenbedingt nicht erhobene
Werte abdecken. Die Außenhandelsstatistik berücksichtigt in der Regel
den physischen Warenverkehr, bei dem die österreichische Grenze überschritten
wird. Aufgrund des Brexits wird das Vereinigte Königreich ab dem Berichtsjahr 2020
auch in der Publikation der Außenhandelsstatistik nicht mehr als EU-Mitgliedstaat
geführt.
Jahr | Import | Export | Handelsbilanz2) | Zu- (+) bzw.
Abnahme (-) gegenüber Vorjahr | Anteil |
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Import | Export | Import | Export |
---|
in
1.000 Euro | in
Prozent |
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|
---|
20201) | 10.826.753 | 10.160.007 | -666.746 | -5,6 (-5,4)3) | -7,2 (-6,7)3) | 100 | 100 |
---|
2019 | 11.473.944 | 10.948.288 | -525.656 | | | 100 | 100 |
---|
|
---|
20201) | 7.305.631 | 6.870.819 | -434.812 | -6,5 (-5,9)3) | -4,4 (-4,6)3) | 67,5 | 67,6 |
---|
2019 | 7.810.710 | 7.189.076 | -621.634 | | | 68,1 | 65,7 |
---|
|
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20201) | 3.521.122 | 3.289.188 | -231.934 | -3,9 (-4,3)3) | -12,5
(-10,7)3) | 32,5 | 32,4 |
---|
2019 | 3.663.234 | 3.759.212 | 95.978 | | | 31,9 | 34,3 |
---|
|
Jahr | Import | Export | Handelsbilanz2) | Zu- (+) bzw.
Abnahme (-) gegenüber Vorjahr | Anteil |
---|
Import | Export | Import | Export |
---|
in
1.000 Euro | in
Prozent |
---|
|
---|
20201) | 92.983.132 | 91.647.309 | -1.335.823 | -12,2
(-12,2)3) | -10,2
(-10,3)3) | 100 | 100 |
---|
2019 | 105.858.854 | 102.002.446 | -3.856.408 | | | 100 | 100 |
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20201) | 63.294.813 | 62.094.065 | -1.200.749 | -12,2
(-12,2)3) | -9,4 (-9,6)3) | 68,1 | 67,8 |
---|
2019 | 72.063.967 | 68.502.619 | -3.561.348 | | | 68,1 | 67,2 |
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20201) | 29.688.318 | 29.553.244 | -135.074 | -12,2
(-12,1)3) | -11,8
(-11,8)3) | 31,9 | 32,2 |
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2019 | 33.794.887 | 33.499.827 | -295.060 | | | 31,9 | 32,8 |
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Letzte Änderung am 09.11.2020