Pressemitteilung: 12.340-180/20
Wien, 2020-10-09 –
Im Juli 2020 lag der Wert der Einfuhren
von Waren laut Statistik Austria bei 12,14 Mrd. Euro, das entspricht einer
Abnahme von 15,5% gegenüber Juli 2019. Gleichzeitig verringerten sich
die Ausfuhren von Gütern um 6,1% auf
12,66 Mrd. Euro. Die Handelsbilanz wies ein Aktivum in Höhe von 0,52 Mrd. Euro
auf. Arbeitstägig bereinigt sanken die Einfuhren um 15,0% und die Ausfuhren
um 5,8%.
"Die kräftigsten Corona-Rückgänge
hat die österreichische Exportwirtschaft vorerst hinter sich. Im Juli
lagen die Exporte mit einem Minus von 6,1% im Vergleich zum Vorjahresmonat
nur leicht hinter dem Juni-Rückgang von 4,7%. Zuvor waren die Exporte
im April mit -23,7% und im Mai mit -25,4% regelrecht eingebrochen. Auch
in der Corona-Krise bleibt die Europäische Union wichtigster Handelspartner:
Zwei Drittel des Außenhandels fanden innerhalb des Binnenmarktes statt",
sagt Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.
Die vier bedeutendsten Produktgruppen im österreichischen
Außenhandel – Maschinen und Fahrzeuge, bearbeitete Waren, chemische
Erzeugnisse und sonstige Fertigwaren – welche in beiden Verkehrsrichtungen
mehr als 80% des österreichischen Außenhandels ausmachten, zeigten
exportseitig ein Minus von 14,8% auf 9,98 Mrd. Euro und importseitig -7,1%
auf 10,80 Mrd. Euro. Maschinen und Fahrzeuge wiesen dabei den stärksten
Exportrückgang (-8,0%; -0,43 Mrd. Euro) sowie den zweitgrößten absoluten
Rückgang bei den Importen (-9,4%; -0,46 Mrd. Euro) auf. Bearbeitete Waren
gingen importseitig um -10,7% auf 1,99 Mrd. Euro und exportseitig um -13,4%
auf 2,47 Mrd. Euro zurück. Chemische Erzeugnisse zeigten zwar ein Exportplus
von 4,0%, importseitig aber den stärksten Rückgang (-34,2% auf 1,69 Mrd. Euro).
Die sonstigen Fertigwaren gingen ebenfalls in beiden
Verkehrsrichtungen zurück, und zwar um -7,9% bei den Importen und -5,7%
bei den Exporten. Die Importe von Brennstoffen/Energien sanken wertmäßig
um fast 40% auf 0,61 Mrd. Euro.
Aus den Mitgliedstaaten der
Europäischen Union importierte Österreich im Juli 2020 Waren
im Wert von 8,51 Mrd. Euro, und Waren im Wert von 8,36 Mrd. Euro wurden
in diese Länder exportiert. Gegenüber Juli 2019 gingen sowohl die Intra-EU-Importe
(-9,9%) als auch die Intra-EU-Exporte zurück (-6,7%). Dies führte zu
einer negativen Handelsbilanz mit den Mitgliedstaaten der Europäischen
Union in Höhe von 0,15 Mrd. Euro. Die Importe aus Drittstaaten
beliefen sich im Juli 2020 auf 3,63 Mrd. Euro und verringerten sich gegenüber
dem Vorjahresmonat um 26,4%; die Extra-EU-Exporte sanken um 4,9% auf
4,30 Mrd. Euro. Die daraus resultierende positive Handelsbilanz mit Drittstaaten
lag bei 0,67 Mrd. Euro (siehe Tabelle 1).
Jänner bis Juli 2020: deutliche Rückgänge
bei Einfuhren (-13,1%) und Ausfuhren (-10,5%)
Der Gesamtwert der Einfuhren von Waren lag im Zeitraum Jänner
bis Juli 2020 laut vorläufiger Ergebnisse von Statistik Austria
nominell bei 82,00 Mrd. Euro, die Ausfuhren von Waren beliefen sich auf
81,46 Mrd. Euro. Die Rückgänge in den Monaten März (Einfuhr: -8,0%,
Ausfuhr: -4,3%), April (Einfuhr: -26,1%, Ausfuhr: -23,7%) und Mai (Einfuhr:
-24,8%, Ausfuhr: -25,4%), die in besonderem Maße von coronabedingten
Einschränkungen geprägt waren, trugen maßgeblich zur negativen Entwicklung
des bisherigen Berichtsjahres bei. Im Zeitraum März bis Mai 2020 gingen
die Einfuhren (-19,5%) und die Ausfuhren (-17,7%) wesentlich stärker
zurück als in der Gesamtperiode Jänner bis Juli 2020, wo die Importe
um 13,1% bzw. die Exporte um 10,5% sanken. Das Defizit der Handelsbilanz
zeigte einen Wert von 0,54 Mrd. Euro, nach 3,33 Mrd. Euro in der Vorjahresperiode.
Die größten absoluten Rückgänge wurden wiederum
mit Österreichs bedeutendstem Handelspartner Deutschland verzeichnet
(Importe -12,5% auf 28,70 Mrd. Euro, Exporte: -7,9% auf 24,82 Mrd. Euro).
Importseitig rückläufig waren vor allem der Warenverkehr mit den Vereinigten Staaten
(-36,8%), Italien (-15,6%), dem Vereinigten Königreich (-32,6%) sowie der
Tschechischen Republik (-13,9%). Die höchsten absoluten Abnahmen zeigten
exportseitig Deutschland, gefolgt von den Vereinigten Staaten (-14,7%),
Italien (-13,9%), dem Vereinigten Königreich (-19,5%) und Ungarn (-15,3%).
Zuwächse verzeichneten im Gegensatz dazu die Importe aus der Schweiz
(+30,0% bzw. 1,03 Mrd. Euro) und China (+2,6% bzw. 0,14 Mrd. Euro) sowie
auch die Exporte in die Schweiz (+5,4% bzw. 0,24 Mrd. Euro).
Aus den Mitgliedstaaten der
Europäischen Union importierte Österreich im Berichtszeitraum
Waren im Wert von 55,88 Mrd. Euro (-13,0%). Der Wert der in diese Länder
exportierten Waren verzeichnete mit -10,0% ebenfalls einen Rückgang
gegenüber der Vorjahresperiode und betrug 55,20 Mrd. Euro. Das Handelsbilanzdefizit
mit der Europäischen Union belief sich auf 0,69 Mrd. Euro, nach 2,94 Mrd.
Euro im Zeitraum Jänner bis Juli 2019. Der Außenhandel mit Drittstaaten
zeigte im Vergleich zur Vorjahresperiode eine Abnahme sowohl bei den
Importen (-13,3% auf 26,12 Mrd. Euro) als auch bei den Exporten (-11,7%
auf 26,26 Mrd. Euro). Daraus ergab sich ein Handelsbilanzaktivum mit Drittstaaten
von 0,15 Mrd. Euro (siehe Tabelle 2).
Detaillierte Ergebnisse bzw. weitere Informationen
finden Sie auf unserer Webseite.
Außenhandelsdaten 2019 in visualisierter Form zeigen der ITGS-Atlas,
die interaktiven Treemaps zu Einfuhr
und Ausfuhr sowie
ein Balkendiagramm.
Informationen
zur Methodik, Definitionen: Das vorliegende Ergebnis der Außenhandelsstatistik
(ITGS: International Trade in Goods Statistics) enthält Daten der mit
der Zollanmeldung verbundenen Statistik des Warenverkehrs mit Drittstaaten
(EXTRASTAT) und der Primärstatistik der Warenverkehre mit den EU-Mitgliedstaaten
(INTRASTAT) sowie Zuschätzungen zu den erhobenen INTRASTAT-Daten, die
den Antwortausfall der Erhebung sowie schwellenbedingt nicht erhobene
Werte abdecken. Die Außenhandelsstatistik berücksichtigt in der Regel
den physischen Warenverkehr, bei dem die österreichische Grenze überschritten
wird. Aufgrund des Brexits wird das Vereinigte Königreich ab dem Berichtsjahr
2020 auch in der Publikation der Außenhandelsstatistik nicht mehr als
EU-Mitgliedstaat geführt.
Jahr | Import | Export | Handelsbilanz2) | Zu- (+) bzw.
Abnahme (-) gegenüber Vorjahr | Anteil |
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Import | Export | Import | Export |
---|
in
1.000 Euro | in
Prozent |
---|
|
---|
20201) | 12.136.294 | 12.657.149 | 520.855 | -15,5
(-15,0)3) | -6,1 (-5,8)3) | 100 | 100 |
---|
2019 | 14.370.743 | 13.481.747 | -888.996 | | | 100 | 100 |
---|
|
---|
20201) | 8.506.230 | 8.359.769 | -146.461 | -9,9 (-9,6)3) | -6,7 (-6,2)3) | 70,1 | 66,0 |
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2019 | 9.436.919 | 8.960.865 | -476.054 | | | 65,7 | 66,5 |
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20201) | 3.630.064 | 4.297.380 | 667.316 | -26,4
(-25,3)3) | -4,9 (-5,1)3) | 29,9 | 34,0 |
---|
2019 | 4.933.825 | 4.520.882 | -412.943 | | | 34,3 | 33,5 |
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Jahr | Import | Export | Handelsbilanz2) | Zu- (+) bzw.
Abnahme (-) gegenüber Vorjahr | Anteil |
---|
Import | Export | Import | Export |
---|
in
1.000 Euro | in
Prozent |
---|
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20201) | 82.002.610 | 81.459.389 | -543.220 | -13,1
(-13,2)3) | -10,5
(-10,8)3) | 100 | 100 |
---|
2019 | 94.384.910 | 91.054.158 | -3.330.752 | | | 100 | 100 |
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20201) | 55.884.123 | 55.195.046 | -689.077 | -13,0
(-13,2)3) | -10,0
(-10,2)3) | 68,1 | 67,8 |
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2019 | 64.253.258 | 61.313.543 | -2.939.715 | | | 68,1 | 67,3 |
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20201) | 26.118.487 | 26.264.343 | 145.857 | -13,3
(-13,3)3) | -11,7
(-11,9)3) | 31,9 | 32,2 |
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2019 | 30.131.653 | 29.740.616 | -391.037 | | | 31,9 | 32,7 |
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Letzte Änderung am 09.10.2020