Spitalsentlassungen nach ausgewählten
Diagnosen
Insgesamt sind 2.107.780 stationäre Spitalsaufenthalte
für das Jahr 2020 dokumentiert. Das sind um 18% weniger als im Jahr
vor Ausbruch der COVID-19-Pandemie in Österreich.
Im Bereich der Akutversorgung zeigt sich einerseits
bei Infektionskrankheiten wie infektiösen Darmerkrankungen (-39,3%)
oder Lungenentzündungen (-30,5%) ein deutlicher Rückgang, vermutlich
aufgrund der durch Kontaktbeschränkungen reduzierten Ansteckungsgefahr.
Andererseits spielen auch die Ressourcenausstattung in den Spitälern
sowie infektiologische Überlegungen eine Rolle. So ist etwa die stationäre
Versorgung von Krebserkrankungen von 2019 auf 2020 um fast 11%, die
Spitalsbehandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen um rund 15% zurückgegangen.
Auch die Zahl stationär versorgter Verletzungen und Vergiftungen ist
um zirka ein Sechstel gesunken.
Häufigste Entlassungsdiagnosen für vollstationäre
Aufenthalte (mit mindestens einer Übernachtung) in einem Akutkrankenhaus
waren im Jahr 2020 Erkrankungen des Kreislaufsystems (rund 13% der Spitalsaufenthalte),
gefolgt von Verletzungen und Vergiftungen (etwa 12% der Aufenthalte).
Knapp 11% aller Patientinnen und Patienten wurden wegen einer bösartigen
Neubildung, rund 10% wegen einer Krankheit des Verdauungssystems und
weitere 9% wegen einer Erkrankung des Muskel-Skelett-Systems stationär
versorgt.
Tagesklinisch wurden Augenerkrankungen am häufigsten
behandelt, knapp 36% aller Entlassungsdiagnosen entfallen auf diese
Krankheitsgruppe. In gut 11% der Fälle war eine bösartige Neubildung
der Anlass für einen stationären „Null-Tagesaufenthalt.
In 26.500 Fällen machte eine COVID-19-Erkrankung
einen Akutspitalsaufenthalt notwendig. Im Schnitt dauerte eine stationäre
Behandlung mit dieser Diagnose um vier Tage länger als bei allen anderen
Diagnosen (10,5 Tage versus 6,4 Tage). Männer wurden häufiger stationär
versorgt als Frauen; auf 100.000 der männlichen Bevölkerung kamen
330, auf 100.000 der weiblichen Bevölkerung 261 Fälle. Drei Viertel
der Patientinnen und Patienten waren mindestens 60 Jahre alt.
© STATISTIK AUSTRIA,
Letzte Änderung am 06.04.2022