PIAAC ist eine fortlaufende internationale Studie zur Untersuchung von allgemeinen Fähigkeiten und Fertigkeiten, die im Beruf und Alltag notwendig sind. Hierzu gehören zum Beispiel das Lesen und Verstehen von kurzen Texten oder einfachen Rechnungen, wie wir sie beim täglichen Einkauf machen.
PIAAC ist eine Abkürzung und steht für „Programme
for the International Assessment of Adult Competencies“. Organisiert
wird diese Studie von der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit
und Entwicklung). Im Rahmen der aktuellen PIAAC-Studie (PIAAC-Zyklus
Die Wahl fiel auf jene drei Bereiche, die zum einen als Schlüsselkompetenzen für Erwachsene am Arbeitsmarkt oder in Ausbildung betrachtet werden und die zum anderen notwendig sind, um am täglichen gesellschaftlichen Leben aktiv teilzunehmen. Diese Kompetenzen sind erlernbar und können durch gezielte Förderung aufgebaut und wesentlich verbessert werden. In Österreich und auch in den anderen teilnehmenden Ländern werden diese Kompetenzen in der gängigen Landessprache erhoben (für Österreich in Deutsch), da diese für die Teilnahme am Berufsleben und im Alltag die größte Relevanz hat.
Im folgenden PIAAC-Video (Dauer: 2 Minuten, mp4) werden die wichtigsten Eckdaten der Studie erklärt:
DEUTSCH
ENGLISCH
TÜRKISCH
BOSNISCH/KROATISCH/SERBISCH
Die Durchführung der PIAAC-Studie ist auf fortlaufende Zyklen angelegt, wobei ein PIAAC-Zyklus aus zwei Teilen, nämlich einem Feld- und einem Haupttest besteht. Der Feldtest des ersten PIAAC-Zyklus fand 2010 und der darauffolgende Haupttest 2011/12 statt. Prinzipiell war ein 10-Jahresrythmus geplant, aufgrund der weltweiten Corona-Pandemie wurde der zweite PIAAC-Zyklus um ein Jahr verschoben. Das bedeutet, dass der Feldtest im zweiten PIAAC-Zyklus im Jahr 2021 und der Haupttest in den Jahren 2022/23 stattfindet.
Bei PIAAC werden Erwachsene im Alter von 16 bis 65
Jahren befragt. Mithilfe von Daten aus den österreichischen zentralen
Melderegistern werden Personen aus 5,6 Million Menschen in diesem Alter
in Österreich zufällig ausgewählt. Nur durch diese zufällige Auswahl
der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind Rückschlüsse auf die gesamte
Bevölkerung Österreichs möglich. Im Rahmen des Feldtests (2021) werden
rund
Der zweite Zyklus von PIAAC wird (wie bereits auch der erste PIAAC-Zyklus) in Österreich von der Bundesanstalt Statistik Österreich durchgeführt. Auftraggeber dieser Studie sind das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung und das Bundesministerium für Arbeit.
Die Befragung der Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Österreich wird von Erhebungspersonen (ca. 150 Personen) der Statistik Austria durchgeführt.
Die PIAAC-Erhebung zielt darauf ab, empirische Aussagen tätigen zu können, welche grundlegenden Lese- und Alltagsmathematikkompetenzen und welche Problemlösekompetenzen Erwachsene in den Teilnehmerländern haben und wie sie diese im beruflichen und privaten Alltag nutzen können. Die Ergebnisse sollten helfen, grundlegende Ansatzpunkte für Reformen in der Bildungs- und Arbeitsmarktpolitik, wie z.B. die Verbesserung von Erwachsenenbildungsprogrammen, zu entwickeln. Konkret verfolgt die PIAAC-Erhebung folgende Ziele:
Um die Ziele von PIAAC zu erreichen, hat das internationale Konsortium ein spezielles Erhebungsdesign und entsprechende Erhebungsinstrumente entwickelt. Die Rahmenkonzeptionen für alle Messdomänen wurden von hochrangig-besetzten internationalen Expertengremien überarbeitet, erweitert bzw. entwickelt. Bei der Entwicklung der Instrumente wurde sowohl darauf geachtet, durch hinreichend viele Fragen und Aufgaben, den Vergleich zum ersten PIAAC-Zyklus zu ermöglichen, aber auch neue und aktuelle Inhalte (z. B. unter Berücksichtigung der zunehmenden Digitalisierung) abzudecken.
Ein gesamtes PIAAC-Interview kann durchschnittlich 90 bis 105 Minuten dauern. Das Interview selbst ist eine persönliche Befragung, welche aus folgenden Teilkomponenten besteht:
Als Dankeschön für den Zeitaufwand erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Einkaufsgutschein im Wert von 50,- EUR, der in vielen Geschäften und Restaurants eingelöst werden kann.
International wird das PIAAC-Projekt im Auftrag der OECD bzw. der teilnehmenden Länder von einem internationalen Projektkonsortium koordiniert und implementiert. Auch für den zweiten PIAAC-Zyklus setzt sich das Konsortium aus mehreren Institutionen zusammen, wobei das Educational Testing Service (ETS) die Projektleitung innehat. Das Konsortium definiert umfangreiche Qualitätsstandards (PDF, 1,8 MB), wobei die nationale Umsetzung als auch die Einhaltung dieser Qualitätsstandards von diesem Konsortium kontrolliert wird. Durch die Einhaltung dieser Standards wird sichergestellt, dass Ergebnisse vergleichbar sind und daraus valide Schlussfolgerungen gezogen werden können.
Die im Rahmen der Erhebung gesammelten Daten werden gemäß Bundesstatistikgesetz (PDF, 212 KB) und Datenschutzgesetz verarbeitet, d.h. eine Anonymisierung wird vor der Datenverarbeitung durchgeführt. Statistische Aussagen nehmen auf Gruppen (z.B. Alter, Geschlecht) Bezug. Eine Rückführbarkeit von Informationen auf eine einzelne Person ist nicht möglich. Zum Datenschutz gehört natürlich auch, dass Angaben mit persönlichen Informationen nicht weitergegeben werden dürfen – weder an staatliche Behörden noch an Unternehmen.