Auf internationaler, europäischer und nationaler Ebene ist die Entwicklung des ländlichen Raumes Gegenstand des allgemeinen Interesses. Um diese Entwicklungen beschreiben zu können, ist es daher notwendig das Stadt-Land-Kontinuum abzubilden und Abgrenzungen vorzunehmen. Auf nationaler Ebene steht durch die Urban-Rural-Typologie von STATISTIK AUSTRIA eine solche Abgrenzung zur Verfügung. Auf internationaler Ebene werden insbesondere von der Europäischen Kommission und der OECD Klassifikationen, die vor allem die internationalen Berichtspflichten betreffen, zur Verfügung gestellt. Als Lieferant statistischer Informationen unterliegt auch die STATISTIK AUSTRIA der Verpflichtung in unterschiedlichen Themengebieten der regionalen Gliederung nach städtischem und ländlichem Raum Rechnung zu tragen.
Die Urban-Rural-Typologie wurde von Statistik Austria
für statistische Zwecke entwickelt und für den Stichtag
Bei der Erstellung der Urban-Rural-Typologie werden zunächst rasterbasiert dicht besiedelte Gebiete abgegrenzt und dadurch urbane und regionale Zentren auf Gemeindeebene klassifiziert. Für die Festlegung von regionalen Zentren wird ebenfalls das Vorhandensein von infrastrukturellen Einrichtungen mitbewertet. In einem weiteren Schritt erfolgt dann die Klassifizierung von Gemeinden außerhalb von Zentren anhand von Pendlerverflechtungen sowie anhand der Erreichbarkeit von den Zentren. Das Ergebnis sind 4 Hauptklassen: Urbane Zentren (Stadtregionen), Regionale Zentren, Ländlicher Raum im Umland von Zentren (Außenzone), Ländlicher Raum. Diese Hauptklassen werden einerseits anhand der Einwohnerzahl (Urbane Zentren) sowie anhand der Erreichbarkeit von urbanen und regionalen Zentren in zentral, intermediär sowie peripher in insgesamt 11 Klassen unterteilt. Als zusätzliches Kriterium wird die Bedeutung des Tourismus für alle Gemeinden ausgewertet und jene Gemeinden mit überdurchschnittlichem Tourismus können dadurch extra ausgewiesen werden.
Mehr Informationen zur Methodik der Urban-Rural-Typologie finden Sie hier.
Mit
Die hier angeführten Typologien sind für internationale Datenlieferungen (etwa an die Europäische Kommission) von Bedeutung. Diese unterscheiden sich auf vor allem durch unterschiedliche Raumbezüge (Gemeinde/NUTS 3). Um eine harmonisierte Anwendung der Typologien zu gewährleisten und Querverweise auf andere Rechtsakte und Programme zu ermöglichen, wurden die Typologien in die NUTS-Verordnung integriert („Tercet“).
Die Methodologie wurde von der Europäischen Kommission in Zusammenarbeit mit der OECD erarbeitet. So verwendet die OECD für EU-Staaten in ihren regionalen Publikationen die Stadt-Land Typologie der Europäischen Kommission. Mehr Informationen über die angewandten Verfahren finden Sie im Methodological manual on territorial typologies.
Die Stadt-Land Typologie der Europäischen Kommission
beruht auf einem zweistufigen Verfahren, bei dem anhand der Bevölkerungsdichte
auf 1km Raster städtische und ländliche Gebiete auf NUTS 3-Ebene definiert
werden (überwiegend städtisch/predominantly urban, intermediär/intermediate,
überwiegend ländlich/predominantly rural). Sie soll als Grundlage
für die Beschreibung entsprechender Regionen in allen Mitteilungen,
Berichten und Veröffentlichungen der Kommission dienen.
Raumbezug: NUTS 3 (2016)
Abgrenzung für Österreich basierend auf Datenstand: 2011 (Population
density grid)
Ursprünglich im Kontext der Arbeitskräfteerhebung
definiert, wurde die Methodik des Grades der Urbanisierung an jene der
Stadt-Land Typologie angepasst. Basierend auf der Einwohnerdichte auf
1km Raster werden dabei 3 Kategorien von Gemeinden unterschieden (dicht
besiedelte Gebiete/densely populated area, Gebiete mittlerer Besiedlungsdichte/intermediate
density area, gering besiedelte Gebiete/thinly-populated area). Anwendung
findet diese Typologie seit 2012 europaweit u.a. in der Arbeitskräfteerhebung
(LFS), Statistiken über Einkommen und
Lebensbedingungen (EU-SILC), Statistik der Informationsgesellschaft
sowie in der Tourismusstatistik.
Raumbezug: Gemeinden
Abgrenzung für Österreich basierend auf Datenstand: 2011 (Population
density grid), LAU2 2016
Unter dem Eurostat Grant “Merging statistics and
geospatial information in Member States” führte Statistik Austria
das Projekt “Grid-based indicators of accessibility of public utility
infrastructure” (Agreement
Die Indikatoren wurden für den Datenstand 31 Oktober 2014 berechnet. Die Projektdokumentation und die Resultate für 1km Raster sind hier verfügbar.